Probleme beim Absetzen von Opioiden

Für Millionen von Patienten mit langjährigem Opioid-Gebrauch erweist sich das Absetzen als besonders schwierig.

Für Millionen von Patienten mit langjährigem Opioid-Gebrauch erweist sich das Absetzen als besonders schwierig

Kürzlich führte eine Gruppe von Forschern der Universitätsmedizin von Colorado und des VA Eastern Colorado Health Care System eine Befragung von Patienten durch, um besondere  Schwierigkeiten beim Reduzieren der Opoiddosis bei chronischen Schmerzen festzustellen. Die Ergebnisse dieser Befragungen wurden in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift Pain Medicine veröffentlicht.

Millionen von Amerikanern nehmen täglich Opioide ein, um mit ihrem chronischen Schmerzleiden umgehen zu können. Allerdings werden zunehmend Sorgen über eine Zunahme von Opioidmissbrauch und -Überdosis von medizinischem Fachleuten geäußert.Im Frühjahr 2016 veröffentlichte der Center for Disease Control (CDC) neue Richtlinien, in welchen der konservative Umgang mit der Verschreibung von Opioiden besonders betont wird. Laut der veröffentlichten Studie kann insbesondere für Patienten mit langjähriger Opioid-Medikation die Entwöhnung von Opioiden ein sehr unangenehmer, traumatisierender und langwieriger Prozess werden.

Das Forscherteam führte systematische Tiefeninterviews mit 24 Patienten in drei verschiedenen Gesundheitssystemen im städtischen Raum von Denver durch, um die Ansichten von Patienten bezüglich des Opioidkonsums und des Absetzens von Schmerzmedikamenten festzustellen. Die Teilnehmer der Studie beschrieben Erfahrungen beim Entwöhnen oder Vermindern ihres Opoidkonsums, welche durch Entzugssymptomatiken, Angst vor stärkeren Schmerzen und unklaren Medikamentenanordnungen geprägt waren. Gleichzeitig beschrieben die Teilnehmer aber auch eine starke Zunahme der Lebensqualität nach der Umstellung.

Joseph Frank, MD und MPH Juniorprofessor der Medizin am VA Medical Center in Denver, betont die positiven Effekte des Prozesses trotzt der schwierigen Umstellung. Er verwies auf Erfahrungsberichte, nach denen Patienten ihr altes Leben wieder gewannen. Gleichzeitig sei es wichtig, dass auch die Stimmen der Patienten in der nationalen Debatte um Schmerzmedikationen berücksichtigt werden, so Frank.

Studienteilnehmer unterstrichen auch die Wichtigkeit der sozialen Unterstützung durch Familienangehörige und dem medizinischem Personal. Es könnte jedoch schwierig sein, dieses Niveau an intensiver Unterstützung auch für ambulante Gesundheitsversorgungsprogramme zu erreichen, da dort der Großteil der Opioide verschrieben wird. Trotzdem sei es von Nöten, den Patienten zusätzliche Ressourcen während und auch nach der Umstellung ihrer Schmerzmedikamente anzubieten um die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern und die Opioid-assoziierten Schäden zu minimieren, sagte Frank.