Wasserpfeife oder doch lieber die klassische Zigarette?

Eine neue Studie verdeutlicht, dass die Freisetzung von Schadstoffen durch den Konsum der Wasserpfeife intensiver ist als durch den Zigarettenkonsum. Sie glauben, dass das Rauchen einer Wasserpfeif

Eine neue Studie verdeutlicht, dass die Freisetzung von Schadstoffen durch den Konsum der Wasserpfeife intensiver ist als durch den Zigarettenkonsum.

Sie glauben, dass das Rauchen einer Wasserpfeife gesünder ist als die klassische Zigarette? Irrtum – sogar ganz im Gegenteil, durch die Wasserpfeife werden mehr Schadstoffe inhaliert als durch Zigaretten, wie Studienergebnisse (DOI: 10.1164/rccm.201512-2470OC) der Cornell University suggerieren.

Im Rahmen ihrer Untersuchungen haben Ronald Crystal et al. Auswirkungen der Wasserpfeife auf Probanden mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren evaluiert. Es stellte sich heraus, dass Konsumenten der Wasserpfeife im Vergleich zu Nichtrauchern häufiger husteten und mehr Auswurf produzierten. Darüber hinaus beschreibt das Forscherteam “Änderungen der Zellen in den Atemwegen” durch den Konsum der Wasserpfeife. Weiterhin sei ein Zirkulationsanstieg von kleinen Partikeln zu beobachten gewesen, initiiert durch Endothelzellen der Lungen. “Das ist ein Indiz für eine permanente Beschädigung der Kapillaren”, kommentiert Crystal. Insgesamt seien die klinischen und biologischen Veränderungen infolge der Wasserpfeife als Anzeichen früher Lungenschäden zu verstehen.

Im Vergleich zur klassischen Zigarette enthält die Wasserpfeife:

• zwei bis viel Mal so viel Nikotin
• sieben bis elf Mal mehr Kohlenmonoxid
• das Hundertfache an Teer
• 17 Mal so viel Formaldehyd
• Das Dreifache an Phenol

Laut Statista greifen zwölf Prozent der Bevölkerung gelegentlich zur Wasserpfeife, oftmals auch Shisha genannt. Durch verschiedene Geschmacksrichtungen, die häufig nach Obstsorten wie Apfel und Banane benannt sind, wird der Wasserpfeife ein gesundes Image verpasst, das – in Anbetracht der Studienergebnisse von Ronald Crystal et al. – unberechtigt ist, wenn man bedenkt, dass die Wasserpfeife mehr Schadstoffe freisetzt als die Zigarette.

Im Schlusssatz weist Crystal darauf hin, dass die Ergebnisse einer kleinen Studie entstammen und noch weitere Untersuchungen vorgenommen werden müssen, um Auswirkungen der Wasserpfeife verlässlich zu evaluieren. “Unsere Daten fungieren als [Warnsignal], dass sogar gemäßigter Konsum Lungenschäden nach sich ziehen kann”, heißt es seitens der Forscher.

Text: Daniela Feinhals

Foto: Chubykin Arkadysimone mescolini / Shutterstock