Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen in Europa ist rückläufig

In Europa erkranken immer weniger Menschen an der Lungeninfektion Tuberkulose. Im Griff haben die Ärzte die Ausbreitung trotzdem nicht. Denn immer häufiger tritt eine TB-Form auf, bei der die gängi

In Europa erkranken immer weniger Menschen an der Lungeninfektion Tuberkulose. Im Griff haben die Ärzte die Ausbreitung trotzdem nicht. Denn immer häufiger tritt eine TB-Form auf, bei der die gängigen Medikamente nicht wirken.

Die Infektionskrankheit Tuberkulose (TB) ist in Europa auf dem Rückzug. In 2013 haben sich schätzungsweise 65 000 Europäer mit der Lungenkrankheit angesteckt. Das entspricht einem Rückgang um sechs Prozent im Vergleich dem Vorjahr. Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten diese Zahlen am Dienstag, wenige Tage vor dem Welttuberkulose-Tag am 24. März.

Vor allem besonders betroffene Länder wie Rumänien konnten die Zahl der Erkrankungen eindämmen. In Ländern mit niedrigen Raten wie Dänemark, Schweden oder Norwegen gingen die Ansteckungen hingegen leicht nach oben. In Deutschland erkrankten 2013 rund 4300 Menschen an der Lungenkrankheit. Die Hälfte davon war nicht deutscher Herkunft. 146 TB-Patienten starben in 2013.

Trotz der rückläufigen Zahlen sind die Gesundheitsexperten über die Entwicklung besorgt. In der großeuropäischen WHO-Region, die Länder wie Russland, Turkmenistan und Armenien mit einschließt, sind 2013 schätzungsweise 38 000 Menschen an der Krankheit gestorben. Jeden Tag steckten sich dort etwa 1000 Menschen mit Tuberkulose an.

Die Rate der multiresistenten Form der Tuberkulose (MDR-TB) sei dabei besorgniserregend hoch. “MDR-TB wütet noch immer in der Europäischen Region und ist damit das am stärksten betroffene Gebiet der ganzen Welt”, sagte Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. Nur 50 Prozent dieser Patienten würden gefunden, die Hälfte von ihnen geheilt. Jakab forderte einen besseren Zugang zu wirksamen Medikamenten und einer guten Versorgung.

Text: dpa/fw