Zahnverfall bei Rauchern?

Eine neue Studie weist bei Rauchern häufiger ein Bakterium nach, das mit Zahnverfall assoziiert wird. Ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland identifiziert sich als Raucher, das ergab die Studie

Eine neue Studie weist bei Rauchern häufiger ein Bakterium nach, das mit Zahnverfall assoziiert wird.

Ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland identifiziert sich als Raucher, das ergab die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland aus dem Jahr 2013. Rauchen wird mit der Entstehung vieler Krebsarten in Verbindung gebracht, darunter vor allem Lungenkrebs; diese Art von Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland.

Ein Forscherteam der New York University hat sich nun damit beschäftigt, welchen Einfluss das Rauchen auf die Mundflora hat. In unserem Mund befinden sich in etwa 600 Bakterien. Über 75 Prozent der oralen Krebserkrankungen werden mit dem Rauchen assoziiert. Die Forscher haben im Rahmen ihrer Studie (DOI: 10.1038/ismej.2016.37) 1.204 Probanden im Alter von 50 Jahren und älter untersucht; darunter 112 Raucher, 521 Nichtraucher und 571 Studienteilnehmer, die mit dem Rauchen aufgehört haben – 17 Prozent hatten das Rauchen innerhalb der letzten zehn Jahre aufgegeben.

Streptokokken bei Rauchern zehn Prozent häufiger dokumentiert

Die Wissenschaftler haben die Bakterien der Probanden mithilfe von genetischen Tests und statistischen Datenanalysen evaluiert. Die Studienergebnisse zeigen: hinsichtlich der Mundflora bestehen signifikante Unterschiede zwischen Rauchern und Nichtrauchern. Von der Gesamtheit der Bakterien waren Proteobakterien bei Rauchern mit einer Häufigkeit von 4,6 Prozent vertreten und bei Nichtrauchern in 11,7 Prozent aller Fälle. Proteobakterien stehen unter dem Verdacht, giftige Chemikalien abzubauen. Im Vergleich dazu die Streptokokken, die bei Rauchern zehn Prozent häufiger dokumentiert wurden. Dieses Bakterium begünstigt den Zahnverfall.

Das Forscherteam konnte beobachten, dass sich die Mundflora regenerierte, wenn das Rauchen aufgegeben wurde. Zwischen ehemaligen Rauchern, die seit zehn Jahren nicht mehr geraucht hatten, und Probanden, die nie geraucht hatten, bestand kein Unterschied in der Mundflora.

Studienautor Jiyoung Ahn sagt, dass noch weitere Untersuchungen vorgenommen werden müssen, um zu untersuchen, ob durch das Rauchen die Entstehung von Munderkrankungen begünstigt wird. Von Mitautor Brandilyn Peters heißt es zudem, dass sich aus den Studienergebnissen nicht ableiten lässt, wie lange es dauert, bis sich die Mundflora nach dem Aufgeben des Rauchens regeneriert.

Text: esanum/ df

Foto: ArtFamily / Shutterstock