DGP-Kongress: Blick aufs Programm

Wissen Sie, was IPAF ist? Falls nicht, lohnt sich möglicherweise der Besuch des Präsidentensymposiums "Pneumologie im Prisma der … Rheumatologie" beim anstehenden DGP-Kongress.

Wissen Sie, was IPAF ist? Falls nicht, lohnt sich möglicherweise der Besuch des Präsidentensymposiums "Pneumologie im Prisma der … Rheumatologie" beim anstehenden DGP-Kongress.

Dort werden die immunologische Diagnostik bei interstitiellen Lungenerkrankungen und die Therapie rheumatologischer Erkrankungen mit Lungenbeteiligung thematisiert. Und eben auch die IPAF ("interstitial pneumonia with autoimmune features"), deren Abgrenzung von idiopathischen interstitiellen Pneumonien und Kollagenosen mit pulmonalen Manifestationen weiterhin schwierig ist. Die Evidenz zu IPAF ist noch recht begrenzt, prospektive Patientenregister wie das Berlin-Brandenburger können hier in Zukunft hoffentlich Abhilfe schaffen.

Der Kongress tanzt im schönen Elbflorenz

"Pneumologie – Prisma der inneren Medizin" – unter diesem Motto findet der 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin schon in ein paar Tagen, nämlich vom 14.-17. März in der Messe Dresden statt. Ja, seit Stuttgart (DGP-Kongress 2017: Nachlese) ist tatsächlich schon wieder ein Jahr rum …

Die Kongresspräsidenten kommen übrigens aus dem Westen und bilden mit dem Niedergelassenen Dr. Peter Kardos (Frankfurt) und dem Kliniker Prof. Winfried Randerath (Solingen) ein sektorübergreifendes Paar.

Fahren Sie ins schöne Elbflorenz? Haben Sie sich Ihren "Stundenplan" schon zurechtgelegt? Im Kongressprogramm sind dafür leere Seiten zum Selbsteintragen vorgesehen. Wer die wohl (noch) nutzt? Vielleicht mehr Kollegen als gedacht, wer weiß. Die anderen holen sich im Online-Programm die ausgewählten Veranstaltungstermine per Mausklick in den Outlook-Kalender (oder eine entsprechende Software) – oder schauen einfach vor Ort in den gedruckten Katalog.

Unser Blick aufs Programm

Wir haben uns das Programm jedenfalls mal angeschaut und eine kleine, vollkommen subjektive Vorauswahl an Nominierungen für die potenzielle Besuchsliste getroffen. Interessant ist für uns dabei auch der Abgleich mit themenaktuellen Blog-Beiträgen.  

Das Format mit den interdisziplinären Präsidentensymposien unter dem "Prisma"-Motto wird für insgesamt acht internistische Teilgebiete durchdekliniert, jeweils mit ausgewiesenen Vertretern dieser Gebiete. Am Freitag (16. März) geht es um 9:00 Uhr um die Schnittstellen mit der Gastroenterologie und dabei natürlich um den Reflux. Im Print-Programm finden Sie dieses Symposium auf Seite 141. Unser thematisch korrespondierender Blog-Beitrag lautet: Suchen Sie bei Ihren Lungenpatienten nach Reflux?

Ebenfalls spannend: das Geriatrie-Prisma (Samstag, 11:00 Uhr, S. 188), u.a. mit den Vorträgen "Lunge und Alter – was verändert sich, was ist normal?" und "Polypharmazie im Alter – was muss der Pneumologe wissen?".

Am Donnerstagmorgen wartet Prof. Gerd Antes mit der ersten Keynote Lecture des Kongresses auf: "Evidenz basierte versus personalisierte Medizin:  Ein Widerspruch?" Der habilitierte Mathematiker und medizinische Honorarprofessor leitet das Deutsche Cochrane Zentrum und könnte auch als deutscher "Mister EBM" (Evidenz, nicht Abrechnung!) bezeichnet werden. Eine kritische Reflexion zum Umgang mit der Evidenz in Wissenschaft und Praxis ist zu erwarten.

Einen unterhaltsamen Schlagabtausch zu praxisrelevanten Fragestellungen bieten gutgemachte Pro-Con-Sitzungen. Am Donnerstag (11:00 Uhr, S. 106) geht es in einer solchen um die Immuntherapie bei Katzenallergie und die antimikrobielle Dauertherapie bei Bronchiektasen. Apropos: Neue Bronchiektase-Leitlinie: Können Sie diese 9 Fragen beantworten?

"Treatable Traits" sagt Ihnen was? Gemeint sind behandelbare Charakteristika, die ein individuelleres COPD-Management ermöglichen sollen. Was davon zu halten ist, wird beim klinischen Symposium "Obstruktive Atemwegserkrankungen: Phänotypenspezifische Therapie vs. 'treatable traits'" beleuchtet (Donnerstag, 14:30 Uhr, S. 108). Prof. Claus Vogelmeier (Marburg) referiert dabei auch zum Thema "Relevante Komorbiditäten – was sollte der Pneumologe erkennen und behandeln?".

Zeitgleich ist das "Highlights"-Symposium "Asthma: Clinical Year in Review" angesetzt, also die Jahresschau in Sachen medikamentöser und nichtmedikamentöser Asthma-Therapie. Außerdem geht es um schweres Asthma und die Frage "Was bringt das neue DMP?" (Donnerstag, 14:30 Uhr, S. 108).

Wer stattdessen mit den Experten in die Zukunft von Asthma, COPD, Atemwegsinfektionen und interstitiellen Lungenerkrankungen schauen will, kann das beim DGP-Symposium "What is the future in …" tun (S. 116).

Ebenfalls zeitgleich laufen u. a. "Das Mikrobiom der Atemwege" (S. 112) und der Berufsverbands-Klassiker "WINPNEU: Pneumologische Versorgung" (S. 114).

Die zeitliche Parallelität vieler Veranstaltungen, unter denen auch mal zwei wirklich interessante sein können, ist ein Ärgernis bei allen großen Kongressen … Der COPD-Review findet übrigens am Freitag statt (9:00 Uhr, S. 140).

Auch interessant:

Mit diesem Ausschnitt aus unserer Nominierungsliste wollen wir es gut sein lassen. Zum ein oder anderen Industrie-Symposium sind Sie vermutlich auch schon eingeladen worden. Die gesponserten Veranstaltungen finden wieder in der Mittagszeit zwischen 13:00 und 14:00 Uhr oder am Spätnachmittag ab 16:30 Uhr statt. Sie bieten den Teilnehmern nicht nur die oft heiß ersehnten Lunch- bzw. Snack-Tüten, sondern meistens ein sowohl praxisrelevantes als auch unterhaltsames Vortragsprogramm.

Natürlich vor Ort: esanum sorgt für Vitamine

Apropos Unterhaltung: Am esanum-Stand (Halle 2, H2.A07) erhalten Sie in bewährter Manier frisch gepressten Orangensaft zur Stärkung. Dabei können Sie sich mit dem reizenden Standpersonal sowie mit Kolleginnen und Kollegen austauschen. Vielleicht sehen wir uns!

Herzlichst, Ihre

Dr. Hubertus Glaser & Dr. Jörg Zorn