Psoriasis: Soll schon der Hautarzt die Statintherapie einleiten?

Patienten mit Psoriasis haben ein erhöhtes Mortalitätsrisiko, insbesondere durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Statine können die Outcomes deutlich verbessern. Wie kann die Statintherapie in der Dermatologie vereinfacht werden?

Empfehlungen für die Statintherapie

Wieso Statintherapie bei Psoriasis?

Psoriasis-Erkrankte haben ein erhöhtes Mortalitätsrisiko. Eine nicht unwesentliche Rolle spielen kardiovaskuläre Komplikationen. Oftmals kann dieses Risiko jedoch gesenkt werden, wenn Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Hyperlipidämie oder Bluthochdruck therapeutisch gut eingestellt werden. Doch insbesondere in der Senkung der Blutfettwerte gibt es für Menschen mit Schuppenflechte häufig Therapielücken. Dermatologinnen und Dermatologen spielen für diese Patientengruppe eine große Rolle in der Behandlung der Hypercholesterinämie

Können und sollten Dermatologen Statine verschreiben?

Die Antwort auf beide Fragen lautet eindeutig ja. Wenn Risikofaktoren vorliegen und der Patient oder die Patientin keine Anbindung an einen Hausarzt oder Kardiologen hat, können und sollten Dermatologen die wichtige Statintherapie beginnen. So kann in vielen Fällen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die damit verbundene Mortalität gesenkt werden. Eine Überweisung an einen Spezialisten zur Mitbehandlung stellt häufig einen wichtigen nächsten Schritt dar. 

Wie und wann soll ich die Behandlung mit Lipidsenkern beginnen?

Eine Expertengruppe hat hierzu neue Guidelines (DOI: 10.1111/jdv.19191) veröffentlicht. In den 47 Punkten wird dargelegt, wann und wie hoch dosiert eine Therapie durchgeführt werden sollte. Generell gilt: so hoch dosiert wie nötig und möglich. Das heißt, die Medikamente sollten so hoch dosiert sein, wie das klinische Bild erfordert und der Betroffene toleriert. Regelmäßige Laborkontrollen runden die Behandlung ab.

Wie realistisch ist die Statinbehandlung durch Hautärzte?

Es ist unbestreitbar wichtig, dass Psoriasis-Erkrankte eine ausreichende Statintherapie erhalten, wenn das klinische Bild dafür spricht. Dermatologinnen und Dermatologen sollten sich daher nicht scheuen, eine entsprechende Medikation zu beginnen. Ob es im Praxisalltag in Deutschland realistisch ist, bei Psoriasis die Lipidsenkung als Hautarzt langfristig durchzuführen, bleibt fraglich. Idealerweise werden Patientinnen und Patienten daher an Internisten, Hausärzte oder Kardiologen angebunden, um optimale Outcomes zu erreichen. Das im Jahr 2023 veröffentliche Posititonspaper enthält relevante Wegweiser zum Beginn der Statintherapie in der Hautarztpraxis.
 

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