STIs vermeiden: Doxycyclin als Postexpositionsprophylaxe?

Eine aktuelle Studie hat untersucht, ob die Inzidenz von sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs) durch eine postexpositionelle Gabe von Doxycyclin reduziert werden kann.

Effekt von Doxycyclin bei STI-Prävention?

STIs ein Problem für vulnerable Gruppen

Sexuell übertragbare Krankheiten können jeden und jede treffen. Häufig reicht eine einfache Behandlung durch den Hausarzt oder Gynäkologen, wobei gleiches nicht immer für Risikogruppen gilt. Insbesondere für Menschen, die mit HIV leben, kann eine Infektion mitunter schwerwiegende Konsequenzen haben.

Nach wie vor gehören homosexuelle Männer und Transgender-Frauen zu den Personen, die – zumindest in der westlichen Welt – am häufigsten an HIV und STIs erkranken. In Fachkreisen wird daher schon seit einiger Zeit diskutiert, welche Methoden sinnvoll sind, um die Übertragung einzudämmen. 

Das Antibiotikum als Hoffnungsträger

Insbesondere die Frage nach einer Postexpositionsprophylaxe ist interessant. Schließlich kann so eine Infektion möglicherweise vermieden werden und der Betroffene wird gar nicht erst krank. 

Als ein Topkandidat für diese Aufgabe gilt Doxycyclin. Das Antibiotikum wird schon lange in der Behandlung von STIs angewendet und ist in der Regel gut verträglich. Eine aktuelle Studie hat nun untersucht, ob das Arzneimittel auch als Postexpositionsprophylaxe effektiv ist. 

Doxycyclin-Gabe oder Abwarten

Die Studienautoren führten ihre Untersuchung in einer 2:1-Randomisierung durch. Die Details im Überblick:

Deutliche Reduktion von Infektionen

Die Ergebnisse sind eindeutig: Während in der Standardgruppe ohne Doxycyclin 31,9% der Patienten mit PrEP gegen HIV und 30,5% der HIV-Erkrankten eine STI erlitten, war dies in der Doxycyclin-Gruppe nur in 10,7% beziehungsweise 11,8% der Teilnehmer der Fall. Die Ergebnisse waren statistisch signifikant.

Das Antibiotikum war insgesamt gut verträglich mit nur fünf Fällen von Nebenwirkungen (Grad 3) und keinen schwerwiegenden Nebenwirkungen. 

Doxycyclin als wirksame STI-Prophylaxe

Die postexpositionelle Gabe von Doxycyclin kann bei Männern, die mit Männern Geschlechtsverkehr haben und Transgender-Frauen das Risiko für sexuell übertragbare Infektionen deutlich reduzieren. Insgesamt wird die Intervention gut vertragen. Die Senkung der Inzidenz für STIs ist signifikant und eine Postexpositionsprophylaxe sollte daher erwogen werden.
 

Weitere Informationen aus dem Fachbereich Urologie

Quelle: