Erstmals West-Nil-Infektion in Deutschland nachgewiesen

Erstmals ist in Deutschland das auch für Menschen gefährliche West-Nil-Virus bei einem Vogel gefunden worden. Der Erreger des West-Nil-Fiebers wurde bei einem Bartkauz in Halle (Saale) nachgewiesen. Das Tier sei Mitte August tot in seiner Voliere gefunden worden.

Erstmals ist in Deutschland das auch für Menschen gefährliche West-Nil-Virus (WNV) bei einem Vogel gefunden worden

Der Erreger des West-Nil-Fiebers wurde bei einem Bartkauz in Halle (Saale) nachgewiesen, wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems am Mittwoch mitteilte. Das Tier sei Mitte August tot in seiner Voliere gefunden worden. Vögel sind der wichtigste Wirt des Virus, das auch auf Pferde oder den Menschen übertragen werden kann.

Wie der Erreger nach Halle gelangte, ist derzeit nicht bekannt. Detaillierte Untersuchungen sollen laut FLI Aufschluss darüber geben. Geprüft werde auch, ob blutsaugende Stechmücken in der Umgebung das Virus in sich tragen.

Nach Angaben des Instituts werden seit vier Wochen deutschlandweit vermehrt tote Wildvögel gefunden, die meist am Usutu-Virus verendet sind. Das West-Nil-Virus ist eng verwandt mit diesem Erreger. Wildvogel-Proben, die an das Nationale Referenzlabor für West-Nil-Virus-Infektionen am FLI geschickt werden, werden stets auf beide Viren untersucht.

Bei Vögeln bleibe eine Infektion mit dem West-Nil-Virus meist symptomlos, erläuterte das Institut. Eine Reihe von Vogelarten sei jedoch empfänglich für den Erreger, so dass es zu massiven Epidemien mit Todesfällen kommen könne.

Beim Menschen verläuft eine WNV-Infektion in etwa 80 Prozent der Fälle symptomlos. Bei den meisten übrigen Fällen treten leichte, grippeähnliche Krankheitssymptome auf. Bei rund einem Prozent der Infektionen kommt es allerdings zu einem schweren, hoch fieberhaften Krankheitsverlauf mit Entzündungen im Gehirn, der zu bleibenden Schäden führen oder tödlich enden kann.

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