Studie testet "Medi-Zimmer" für Patienten auf dem Land

Sogenannte "Medi-Zimmer" könnten helfen, die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen zu sichern. Zu diesem Schluss kommt eine vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium mitfinanzierte Studie.

Sogenannte "Medi-Zimmer" könnten helfen, die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen zu sichern. Zu diesem Schluss kommt eine vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium mitfinanzierte Studie für den Kreis Holzminden.

Die "Medi-Zimmer" sollten in unterversorgten Regionen eingerichtet, von Dorfschwestern betreut und ein bis zweimal pro Woche für einige Stunden geöffnet werden, heißt es in der am Montag vorgestellten Untersuchung. Zur Einrichtung sollten alle für Videokonferenzen mit Fachärzten erforderlichen technischen Geräte und eine entsprechende Internet-Versorgung gehören. So könnten lange Fahrtzeiten für die Patienten vermieden und die Versorgung vor Ort gewährleistet werden, heißt es weiter. Zugleich hätten die Dorfschwestern eine Basisstation. Ein erstes "Medi-Zimmer" solle in der Ortschaft Golmbach entstehen.

Ein Netz entsprechender Beratungsräume könnte der Studie zufolge die medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung erleichtern. "Gesundheitsvorsorge ist ein Motor für den ländlichen Raum", sagte Ministerin Barbara Otte-Kienast (CDU) nach Angaben ihrer Sprecherin. Die im Kreis Holzminden gewonnen Erkenntnisse seien grundsätzlich landesweit übertragbar. Das Landwirtschaftsministerium ist für die Förderung ländlicher Regionen zuständig.

Ohne Gegensteuerung wird sich die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen nach Ansicht von Experten in naher Zukunft verschlechtern. Denn viele Landärzte treten in den kommenden Jahren in den Ruhestand. Vielfach sind keine Nachfolger in Sicht sind. Die Studie sollte alternative Möglichkeiten aufzeigen.

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