Oft hakt es bei Behandlungen, weil Ärzten Informationen fehlen. Was hat ein Patient zum Beispiel bisher verschrieben bekommen? Große Krankenkassen wollen bei Angeboten via Smartphone aufs Tempo drücken.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich dafür ausgesprochen, Ärzten auch Fernbehandlungen von Patienten mit Hilfe digitaler Technik zu ermöglichen.
Diagnose per Telefon oder Internet - das soll im Norden in leichten Fällen möglich werden, ohne dass der Arzt dem Patienten vorher gegenübersaß. Das soll Ärzte entlasten und Patienten Wege ersparen. Erste Reaktionen sind positiv.
Fast eine halbe Million Menschen erkranken pro Jahr in Deutschland neu an Krebs, schätzt das Robert Koch-Institut. Mit dem Nationalen Krebsplan soll die Qualität der Behandlung gesteigert werden. Dazu gehören Krebsregister in allen Bundesländern, um Daten zu sammeln.
Die Anbindung aller Praxen an ein neues bundesweites Gesundheitsdatennetz erfordert aus Sicht der Ärzte wegen fehlender technischer Geräte mehr Zeit. Es sei unrealistisch, dass bis Ende des Jahres alle 100.000 Praxen damit ausgestattet werden können, erklärte die KBV am Mittwoch in Berlin.
Über ein Datenleck in einer viel genutzten App für Rettungskräfte war offenbar eine Zeit lang der Zugriff auf sensible Patientendaten und reale Einsätze möglich.
Findet die Sprechstunde demnächst nicht mehr in der Arztpraxis, sondern im Internet statt? Und gehen wir zukünftig viel seltener zum Arzt, weil uns Apps sagen, woran wir leiden?
Weit mehr als 300 Milliarden Euro werden alljährlich im deutschen Gesundheitswesen umgesetzt - ein Riesenmarkt. Mit der zunehmenden Verbreitung der Telemedizin könnten von IT-Riesen wie Google gesponsorte US-Firmen auf den deutschen Gesundheitsmarkt vordringen.
Wie aus einer Studie im Auftrag der gesetzlichen Krankenkasse DAK-Gesundheit hervorgeht, nennen rund 80 Prozent der Befragten beispielsweise Videosprechstunden und Online-Coachings als nützliche Ansätze. Vor allem junge Ärzte sind demnach digitalen Lösungen gegenüber offen.
Schnell im Netz die eigenen Beschwerden suchen oder das vom Arzt empfohlene Medikament googeln: Viele Patienten fragen Dr. Internet um Rat - und sind mit dem Ergebnis zufrieden. Ärzte stellt das vor neue Herausforderungen.
Wer keine Apotheke in seiner Nähe hat, kann Rezepte in vielen Orten in einer Art Briefkasten hinterlassen und bekommt seine Medikamente dann nach Hause geliefert. Das dauert allerdings ein bisschen. Neue Technik soll künftig viel Zeit sparen.
Schleswig-Holstein will die digitale Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum vorantreiben. Der Gesundheits- und Pflegebereich stehe laut Gesundheitsminister Heiner Garg durch die sinkende Zahl der Fachkräfte und die steigenden Bedürfnisse der älter werdenden Gesellschaft vor großen Herausforderungen
Der Trend zu Vernetzung erfasst auch die Medizin: Kliniken und Gesundheitskonzerne testen neue digitale Methoden wie die Analyse von Patientendaten. Das soll Forschung und Behandlung verbessern. Doch wer schützt sensible Daten vor Missbrauch?
Die Planungen laufen schon länger: In der elektronischen Patientenakte sollen Patienten, Ärzte und Krankenhäuser von 2019 an viele Gesundheitsdaten finden. Ärzte, Kassen und Politik hoffen auf Verbesserungen. Aber der Datenschutz muss stimmen.