Der unkomplizierte Harnwegsinfekt – erfolgreiche Therapie und Prophylaxe

Unkomplizierter Harnwegsinfekt in der Praxis: Diagnostik, leitliniengerechte Therapie und Möglichkeiten zur Vorbeugung zusammengefasst.

Der unkomplizierte Harnwegsinfekt (HWI) ist in der Primärversorgung häufig anzutreffen. Der wichtigste Erreger ist Escherichia coli. Nicht antibiotische Behandlungsstrategien gewinnen immer mehr an Bedeutung. Dennoch bleibt die Antibiotikatherapie für viele Patienten die Behandlung der Wahl. Um die Wirksamkeit sicherzustellen, ist eine Kenntnis der aktuellen lokalen Antibiotikaresistenzlage unerlässlich. In Deutschland gelten aktuell Fosfomycin-Trometamol, Nitrofurantoin, Nitroxolin und Pivmecillinam als Antibiotika der ersten Wahl. Bevor bei rezidivierenden HWI eine prophylaktische Antibiotikagabe begonnen wird, sollten die Risikofaktoren für die Entstehung von Rezidiven berücksichtigt werden und nicht antibiotische Strategien ausgeschöpft sein.

Bei vielen Patienten ist eine Candidurie nachweisbar. Der Nachweis von Candida im Urin stellt allerdings allein und ohne vorliegende Symptomatik keine Behandlungsindikation dar. Bei Patienten mit Harnkatheter und Candidurie reicht in vielen Fällen die Entfernung oder der Wechsel des Katheters zur Sanierung aus. Zur antimykotischen Therapie von gesicherten HWI mit Candida-Spezies steht eine Reihe wirksamer Antimykotika zur Verfügung.