Ein neues optisches Verfahren zur Hirndarstellung, das vergleichbar mit dem MRT und PET-CT ist, wurde intensiv untersucht und soll laut einer Studie eine neue Ära einläuten. Das sogennante "diffuse optical tomography" (DOT)-Verfahren soll das Gehirn mittels LED-Lichtstrahlen darstellen, und dadurch auf die gefährlichen ionisierenden Strahlen der CT verzichten.
Im "Nature Photonics" wurde die Studie aus der "School of Medicine at Washington University in St. Louis (WUSTL)" publiziert, in der zum ersten Mal die Qualität der DOT und MRT verglichen wurde.
Die DOT wird seit mehr als 10 Jahren entwickelt und verbessert. Sie ist jedoch nur für Forschungszwecke einsetzbar, da sie bisher nur eine begrenzte Hirnarealdarstellung anbietet. Die Studie zeigt aber, dass das neue Verfahren genug Potenzial hat, um die klassische MRT zu ersetzen.
Die Lichtstrahlen der DOT messen den Blutstrom in aktiven Hirnarealen. Die Lichtabsorption im Blut ist abhängig von der Hämoglobinkonzentration und der Sättigung des Hämoglobins (Teil der roten Blutkörperchen) mit Sauerstoff (O2). Oxigeniertes (HBO2) und desoxigeniertes Hämoglobin (RHB) schwächen das Licht jeweils charakteristisch ab. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die nicht-invasive Pulsoxymetrie.
Das neue DOT-System deckt zwei Drittel vom Schädel und konnte zum ersten Mal gewisse Hirnaktivitäten in unterschiedlichen Regionen und Netzwerken darstellen, sagte Studienleiter Prof. Joseph Culver.
"Mit einer verbesserten Bildqualität des DOT-Systems kommen wir an die Exaktheit der MRT sehr nah heran. Wir haben einen hohen Diskriminationsgrad erreicht, was den Einsatz der DOT über die Forschung hinaus bald auch in der Klinik ermöglichen wird."
Das Entwicklerteam sagt, dass die DOT-Technik vor allem ideal für Kinder ist, da sie sich während der Bildregistrierung frei bewegen können, ebenso für Patienten mit Herzschrittmacher, Cochleaimplantate oder auch Tiefhirnstimulatoren, da die Implantate die MRT-Magnetstrahlen bei der Aufnahme nicht stören.
Ein anderer wichtiger Vorteil ist die Größe des Geräts: die Patienten müssen nicht mehr in einem unangenehmen langen Rohr liegen, sondern sie bekommen das DOT-System sitzend über einen Kopfhelm aufgesetzt. Dies verbessert nicht nur die Compliance der Patienten, sondern das gesamte Gerät kann auch sehr leicht transportiert und ambulant eingesetzt werden.
Vor der Vermarktung des DOT Systems liegen wohl allerding noch ein paar Jahre vor uns…
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Prof. Dr Peter Schwandt aus dem Arteriosklerose-Präventions-Institut in München hat auf dem Congress der Europäischen Gesellschaft der Arteriosklerose in Madrid (EAS 2014) eine interessante Studie zur frühen Hypertonie/Prähypertonie präsentiert.
Die Studie zeigte, dass Kinder mit Prähypertonie dazu veranlagt sind, später eine kardiovaskuläre Erkrankung zu entwickeln. Dr. Schwandt erklärte, dass Haus- und Kinderärzte, die bei Ihren Patienten eine Prähypertonie diagnostizieren, im Hinterkopf behalten sollen, dass diese Patienten eine Risikogruppe für spätere Herz-Kreislauf- und metabolische Erkrankungen darstellen.
Die prospektive Studie, Präventions-Erziehungs-Programm (PEP), wurde zwischen 1993 und 2008 in Nürnberg durchgeführt, und schloß 5628 Jungen und 5213 Mädchen ein. Über 15 Jahren wurde der Blutdruck der Studienteilnehmer gemessen und seine mögliche Verbindung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht.
Prähypertonie ist ein Begriff zur Beschreibung eines Blutdrucks, der höher als gewöhnlich ist, aber nicht hoch genug, um als Bluthochdruck eingestuft zu werden - systolischer Druck 120-139 mm Hg oder diastolischer Druck 80-89 mm Hg. Unter allen Studienteilnehmer betraf dies 14,9% der Jungen und 14,3% der Mädchen.
Interessanterweise waren 32% der betroffenen Kinder übergewichtig oder adipös (bei einem Body-Mass-Index (BMI) über dem 85. Perzentil). Die übergewichtigen Jungen waren doppelt so oft von der Prähypertonie betroffen, als Jungen mit normalem BMI. Darüber hinaus hatten die prähypertensiven Jungen 2,5-mal häufiger erhöhte Gesamt-Cholesterinspiegel. „Es gibt ein signifikante Korrelation zwischen Dyslipidämie und Prähypertonie bei Kindern und Jugendlichen, die dazu führen kann, dass diese Gruppe an frühen kardiovaskulären Erkrankungen leiden. Deshalb ist es wichtig, diese Kinder intensiver und regelmäßiger zu beobachten und präventive Maßnahmen einzuleiten", betonte Prof Schwandt während seiner Postervorstellung.
Liebe Kollegen, würden Sie Kinder mit Prähypertonie behandeln?
In Deutschland leiden 3 Millionen Menschen an Asthma Bronchiale, ein Drittel davon ist unter 15 Jahre alt. Trotz der effektiven Behandlung versterben jährlich 5000 Menschen an den Folgen von Asthma.
Aktuell besteht die Therapie der Wahl aus einem langzeitwirkenden Betamimetikum und lokalen Kortikosteroiden (beispielsweise Fluticason). Die Patienten müssen auch bei guter Einstellung mindestens einmal jährlich zur Kontrolluntersuchung gehen. Nur Patienten mit schwerem Asthma Bronchiale erhalten gerade eine Antikörperbehandlung, die aber für das Asthma nicht indiziert ist (Off-Label-use).
Einem Forscherteam aus Kanada ist es gelungen, einen biologischen Antikörper zu entwickeln, der spezifisch die chronische Entzündung der Bronchien unterdrückt, vor allem bei Patienten mit einer milden allergiebedingten Form der Erkrankung. Das könnte eine Alternative für Patienten bieten, die Kortikosteroide schlecht tolerieren.
Es ist bekannt dass die bronchialen Epithelzellen, das „Thymic stromal lymphopoietin“ (TSLP) Protein sezernieren. Die kanadische Studie hat zum ersten Mal nachgewiesen, dass dieses Protein an der chronischen Entzündung mitbeteiligt ist und beim Asthma kontinuierlich produziert wird.
Dem Forscherteam ist es gelungen, einen Antikörper zu entwickeln, der die Produktion des TSLP-Proteins blockiert und somit die Entzündung massiv unterdrückt. Mittlerweile befindet sich das Molekül in der zweiten klinischen Phase, in der der Antikörper bei 31 Patienten getestet wurde. Nach einer 21-wöchigen engen Beobachtung, haben die Untersucher eine signifikante Verbesserung der Symptomatik bei der Interventionsgruppe gegenüber der Kontrollgruppe festgestellt.
Die Studie wurde letztens im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht und bei der jährlichen Konferenz der "American Thoracic Society" vorgestellt.
Die Biologicals werden heutzutage fast in allen medizinischen Bereichen verwerdet, Haben Sie damit Erfahrungen gemacht und potentiellen unerwünschten Nebenwirkungen auch entdeckt? Die Behandlungskosten sind allerding leider noch zu hoch, um die Antikörper als Therapie der ersten Wahl einzusetzen.
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Die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) hat die Zulassung für Brinzolamide und Brimonidine (Simbrinza®) zur Behandlung des Offenwinkelglaukoms erteilt. Die neuen Medikamente sollen vor allem bei den Patienten eingesetzt werden, bei denen die primäre Monotherapie nicht angeschlagen hat.
Der Vorteil von Simbrinza besteht darin, den Augeninnendruck mit Hilfe von zwei unterschiedlichen Wirkmechanismen zu senken. Brinzolamide senkt den Augeninnendruck durch die direkte Hemmung der Carboanhydrase im Ziliarepithel, und damit wird die Flüssigkeitssekretion reduziert. Brimonidine wirkt eher hemmend auf den α2-Rezeptor des Ziliarepithels, was zur kompletten Verhinderung der Flüssigkeitssekretion führt.
Die häufigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind lokal begrenzt, wie okuläre hyperemie, verschwommener Visus und topische Allergien. Ein Pharmakovigilanzplan für Simbrinza wird für die Vermaktung vorausgesetzt. Basierend auf den Qualitätssicherungs-, Sicherheits- und Effektivitätsdaten, spricht sich die EMA für einen positiven Risiko-Nutzen-Effekt aus.
Ausführliche Empfehlungen für die Anwendung von Simbrinza werden in dem detaillierten Bericht der Arzneimittelprüfung in allen offiziellen Landessprachen der Europäischen Union veröffentlicht. In den USA hat die „US Food and Drug Administration“ die Zulassung für Simbrinza bereits im April 2013 erteilt.
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Neue Studien haben die Realisierbarkeit der ambulanten Cholezystektomie bei über 65 jährigen Patienten untersucht und die Effizienz und die Sicherheit des Verfahrens belegt.
Es ist bekannt, dass das Alter über 65 Jahre ein Risikofaktor für längere Krankenhausaufenthalte nach einer laparoskopischen Cholezystektomie darstellt, deshalb ist die Sicherheit der ambulant durchgeführten Cholezystektomie noch ungewiss.
Dr. Scott Nguyen und seine Kollegen aus dem Mount Sinai Medical Center in New York haben die Daten des American College of Surgeons verwendet, um die postoperativen Komplikationsrate der Cholezystektomie bei über 65-jährigen Patienten zu untersuchen.
Die retrospektive Studie schließt 15.248 Patienten ein, von denen 7499 ambulant und 7799 stationär operiert wurden. Postoperative Komplikationen waren allgemein selten, dazu zählen: Mortalität (0.2% of ambulant versus 1.5% of stationär), Schlaganfall (0.1% versus 0.3%), Myokard-Infarkt (0.1% versus 0.6%), Lungenembolie (0.1% versus 0.3%), eine zusätzliche Operation (0.8% versus 2.4%). Die meisten Komplikationen fanden überraschenderweise bei den längeren Krankenhausaufenthalten statt.
Die mittlere Operationsdauer bei ambulanten Patienten war kürzer als bei den Stationär aufgenommenen (58,1 versus 77,7 Minuten). Unabhängige schlechte Prognosen hatten vor allem die Patienten, die ein Grundleiden aufwiesen, wie Durchblutungsstörungen, Dialysepflichtigkeit, und angeborene Herzfehler.
"Durch die niedrige Komplikationsrate in der ambulanten Gruppe (im Vergleich zu der stationären, sic) zeigten unsere Daten, dass die ambulante laparoskopische Cholezystektomie bei über 65-jährigen Patienten sicher ist", stellt Dr Nguyen fest. Allein das Alter sollte kein Ausschlussfaktor für eine ambulante Behandlung sein.
Was sind Ihre Erfahrungen mit dem Thema? Würden Sie ältere Patienten lieber ins Krankenhaus aufnehmen oder würden Sie sich auf diesen Daten verlassen?
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Ärztepräsident Montgomery fordert die Verbesserung der finanziellen Situation in den Kliniken. Laut einer Studie des Kölner Gesundheitsökonomen Ludwig Kuntz ist in voll belegten Kliniken die Mortalitätsrate höher.
In Bezug darauf beschreibt er die Vermeidung etwa jedes siebten Sterbefalls. Die Regierung plant nun, mittels eines Institutes die Qualitätsmessung zu bestimmen, um dann Kliniken dementsprechend finanziell zu unterstützen.
Was halten Sie von der Einführung einer qualitätszugeschnittenen Finanzierung? Meiner Meinung nach ist es ein sinnvolles und positives Vorhaben, allerdings halte ich es für problematisch, Qualität realistisch zu messen. Wie könnte man Ihrer Meinung nach eine realitätsnahe Messung sicherstellen?
http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/news/mehr-tote-in-voll-belegten-kliniken-aid-1.4259561
Tracheal Allograft after Withdrawal of Immunosuppressive Therapy
Obstruction of the airway causes substantial morbidity, and with the increased use of artificial airways, the incidence of tracheal stenosis is increasing. A tracheal defect that is shorter than 5 cm usually can be closed by means of an end-to-end anastomosis.
Unerfüllter Kinderwunsch ist sowohl ein gesellschaftliches- als auch ein medizinisches Thema. Allein in Deutschland sind zwei millionen Paare ungewollt kinderlos. In den Industriestaaten ist es besonders alarmierend, da die Zahl impotenter Menschen ansteigt.
Eine Studie zu dem Thema wurde letztens publiziert, bei der eine Korrelation zwischen Hypercholesterinämie und Infertilität gezeigt wurde.
Über 50% der Bevölkerung in der westlichen Welt, die älter als 40 Jahre sind, haben zu hohe Cholesterinwerte; ernährungs- und lebensstilbedingte Lipidstoffwechselstörungen sind häufig. Bekannt sind die kardiovaskuläre Erkrankungen, die mit hohen Fettwerten einhergehen. Allerding wurde bei dieser Studie zum ersten Mal die Wirkung der Lipidstoffwechselstörung auf die Fruchtbarkeit untersucht.
Die in den USA durchgeführten Kohortenstudie "The LIFE Study" schloß 501 Paare ein, die zwischen 18 und 40 Jahre alt sind. Die Studienteilnehmer verzichteten auf Verhütungsmaßnahmen und wurden vier Jahre Lang beobachtet.
Unter den 401 (80%) Frauen, die die Studie abgeschlossen haben, wurden 347 (87%) schwanger, während 54 (13%) Frauen nicht schwanger wurden. Seit dem Beginn der Studie wurden die Fettwerte im Blut regelmäßig untersucht (Cholesterin, LDL, HDL und Triglyceride).
Die Ergebnisse zeigten dass die Teilnehmer mit erhöhten Cholesterinwerte längere Zeit für die Zeugung gebraucht haben, als diejenigen mit normalen Fettwerte.
Die Studie zeigte auch, dass eine Begrenzung der Cholesterinämie auf die Frau eine längere Wartezeit erzeugte, als bei Paaren, die normale Fettwerte hatten. Bei den Männer mit erhöhten Lipidwerte konnte man auch eine erniedrigte Spermatozoenanzahl nachweisen.
Haben Sie das gleiche Phänomen bei Ihren Patienten beobachtet? Sinnvoll scheint es, besonders Paare mit unerfülltem Kinderwunsch auf diesen umstand aufmerksam zu machen.
Das neue Krebs-Wundermedikament Obinutuzumab (Gazyva®) ist weiterhin nur in den USA erhältlich, da die FDA den Zulassungsverfahren wegen der zu erwartenden guten Ergebnisse beschleunigt und bereits die Zulassung im November 2013 erteilt hat. Die Europäische Arzneimittel Agentur hat sich neulich für eine Zulassung in Europa ausgesprochen die Europäische Kommission wird demnächst die Entscheidung treffen.
Obinutuzumab soll in Kombination mit Chlorambucil bei nicht-vorbehandelten CLL-Patienten eingesetzt werden, gar als first-line Therapie. Gazyva ist das erste Medikament, das mit dem Status eines Therapiedurchbruchs (Breakthrough Therapy Designation) von der FDA zugelassen wurde. Mit der Bezeichnung ist gemeint, dass das Medikament eine hochrangige Verbesserung der Lebenserwartung der Patienten erzielen kann, vor allem im Vergleich zu den vorhandenen Präparaten.
Obinutuzumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der spezifisch die CD20 der B-Zellen hemmt. Dieser Wirkstoff ist der erste monoklonale CD20-Antikörper der 2. Generation (nach Rituximab, der auch von Roche entwickelt wurde), der mit der Technik des sogenannten Glykoengineering (Glykosylierung) optimiert wurde.
Für eine lange Zeit war Rituximab der einzige anti-CD20-monoklonale Antikörper, der für die Therapie der B-Zell-Lymphome sowie der rheumatoiden Arthritis eingesetzt wurde: für Roche ein Blockbuster, der jährlich 7 Millionen Dollar eingebracht hat (das Patent läuft allerdings in Europa demnächst aus).
Während jedoch Rituximab ein chimärischer Antikörper ist, wurde Obinutuzumab hundertprozentig humanisiert, was die Immunreaktion der Patienten mildert, und dadurch die Nebenwirkungen stark reduziert. Die Studienlage zeigte auch eine enorme Verbesserung der Lebenserwartung von mindestens einem Jahr, im Vergleich zu Rituximab.
Die Empfehlung der EMA basiert auf einer klinischen Studie der dritten Phase mit 781 nicht-vorbehandelten CLL-Patienten. Die Studie zeigte, dass die mit Obinutuzumab behandelten Patienten wesentlich länger leben, als die jenigen die mit Chlorambucil behandelt wurden (26,7 vs 11,1 Monate), oder die jenigen die mit Chlorambucil und Rituximab behandelt wurden (26,7 vs 15,2 Monate).
In den USA kostet eine sechsmonatige Behandlung mit Obinutuzumab 41.300 Dollar, der Preis in der EU ist allerdings noch unbekannt.
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Im menschlichen Darm leben viele verschiedene lebenswichtige Bakterien, die jedoch außerhalb des Darmes den Organismus erheblich schädigen können.
Der Darmwand kommt somit eine wichtige Barrierefunktion zu. Gelangen Bakterien doch mal innerhalb eines entzündlichen Prozesses durch die Darmwand ins Blut, so eliminiert die Leber die verirrten Darmbakterien. Schweizer Wissenschaftler haben diesen Mechanismus genauer untersucht und berichten von Fresszellen, sogenannten Kupfferzellen, die die Bakterien phagozytieren und so vor lebensbedrohlichen Infektionen schützen. Im Umkehrschluss können also eine chronische Erkrankung der Leber die Funktion der Kupfferzellen beeinträchtigt und eine zusätzliche Darmentzündung mit Übertritt von Bakterien in den Blutkreislauf lebensbedrohliche Infektionen hervorrufen.
Die Forscher empfehlen einen Antikörpersuchtest auf Darmbakterien bei Patienten mit Lebererkrankungen durchzuführen, um das individuelle Infektionsrisiko einzuschätzen. Untersuchungen der Arbeitsgruppe ergaben außerdem, dass Patienten mit einer Fettleber oder einer Fettleber-Hepatitis erhöhte Antikörper gegen Darmbakterien aufwiesen. Eine Lebererkrankung scheint somit auch die Funktion der Darmwand zu beeinträchtigen.
Wie kann man diese Ergebnisse in der Klinik verwerten? Würden Sie einen Antikörpersuchtest auf Darmbakterien bei allen Patienten mit einer chronischen Leber- oder Darmerkrankung als sinnvoll erachten?
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Anlässlich der aktuellen Europawahl berichtet die FAZ über die längst überfällige Debatte bezüglich des Wahlrechts Demenzkranker.
Da es keine Regelung gibt, werde das Wahlrecht missbraucht und die Wahl von den Angehörigen übernommen. Ein Wahlverbot für Betroffene sei also unerlässlich. Meiner Meinung nach gibt es in Anbetracht der stetig wachsenden Anzahl alter Menschen und damit auch der Demenzkranken im Allgemeinen einigen Nachholbedarf seitens der Regierung. Beispielsweise ist ja auch in der Diskussion, ob man ab einem bestimmten Alter innerhalb angemessener Abstände einen Fahrtauglichkeitstest durchführen lassen sollte und bei entsprechender Sachlage die Fahrerlaubnis entziehen.
Bezüglich der Wahl halte ich es für schwierig, eine einheitliche Regelung zu treffen, denn die Demenz tritt in vielen Erscheinungsformen auf. Eine exakte Diagnose ist damit gerade in Anfangsstadien schwierig. Zudem haben die Erkrankten oftmals auch in fortgeschrittenen Stadien noch klare Phasen. In solchen Phasen könnten sie durchaus wählen bzw. ihren Wahlwunsch äußern. Allein die Äußerung ist in Deutschland allerdings nicht ausreichend, da sie die Legitimität einer Stellvertreterwahl voraussetzt.
Die Einführung eines solchen Wahlverbotes ist demnach eine komplexe Aufgabe, bei der viele Faktoren und Details berücksichtigt werden müssen. Wie positionieren Sie sich in dieser Debatte und an welche Bedingungen würden Sie ein etwaiges Verbot knüpfen?
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/eine-debatte-ueber-das-wahlrecht-demenzkranker-ist-ueberfaellig-12956055.html
Einst als das Maß der Dinge zur Risikoabschätzung und Gewichtsbestimmung angesehen, ist die tatsächliche Aussagekraft des BMI heutzutage sehr zweifelhaft.
Da er bekanntlich weder Aufschluss über das Verhältnis von Muskel- zu Fettmasse, noch über die Orte der Fettverteilung gibt, ist er zur Risikoabschätzung von Herzinfarkt, Schlaganfall etc. nicht geeignet. Bei sportlichen Menschen mit hohem Muskelanteil beispielsweise kann man sich kaum auf den BMI beziehen, um das Gewicht realistisch bewerten zu können. Das Verhältnis von Taillenumfang zur Körpergröße, kurz WHtR, ist eine deutlich bessere Methode zur Bestimmung des Risikos.
Legen Sie Wert auf den BMI, wenden Sie ihn normalerwiese an? Oder welche Methode nutzen Sie am liebsten zur Bewertung der Körpermaße und -masse in der Diagnostik?
In einem Artikel vom Ärzteblatt wird berichtet, dass die Spätkomplikationen bei Diabetes in den USA stark abgenommen haben. Dazu zählen Herzinfarkte, Schlaganfälle, Amputationen und Todesfälle durch diabetische Ketoazidosen/ Coma diabeticum.
Während die Diabetes- Fälle so drastisch ansteigen, dass sogar von einer Diabetes-Epidemie gesprochen wird, sind die Komplikationen also deutlich weniger geworden. Eine verbesserte Akutbehandlung und die Fortschritte in Medizin und Technik sind als Gründe zu nennen. Das Wissen über den Umgang mit Diabetes wird stetig mehr. Auch bei uns in der Klinik sind solche Komplikationen bei Diabetikern im Laufe der Jahre seltener geworden, da der Diabetes im therapeutischen Vorgehen direkt integriert wird.
Können auch Sie den Rückgang der Komplikationen bei Diabetes-Patienten bestätigen?
Die Prävalenz von Multipler Sklerose (MS) ist bei Frauen deutlich höher als bei Männern. Gegen diese schwere progrediente Nervenerkrankung haben wir leider noch immer nicht viel in der Hand.
Forscher haben jetzt ein Protein als Mitverursacher ausfindig machen können. Dabei handelt es sich um das Rezeptorprotein „S1PR2“, welches Immunzellen als Andockstelle dient und sie durch die Bluthirnschranke schleust. Da Frauen dieses Protein stärker exprimieren als Männer, gelangen im weiblichen Organismus auch mehr Immunzellen in das Gehirn, was die Entzündung des zentralen Nervensystems vorantreibt. Diese Erkenntnis bringt uns zumindest einen Schritt weiter bei der Entschlüsselung der Pathomechanismen der MS.
Vielleicht lassen sich aus diesem Zusammenhang auch schon bald neue Medikamente ableiten. Jedenfalls stellt die MS wohl einen Fall dar, in dem Gender-spezifisch therapiert werden muss. Jetzt heißt es erst einmal die nächsten Studien abwarten.
Quelle: http://www.netdoktor.de/News/Multiple-Sklerose-Warum-Fra-1138251.html
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