Patientinnen und Patienten in Baden-Württemberg können sich seit vergangenem Jahr per Telefon oder Videochat von ihren Ärztinnen und Ärzten beraten lassen. Für ein Rezept müssen sie bislang aber trotzdem noch in eine Praxis gehen. Das soll sich jetzt mit dem E-Rezept ändern.
Weil seit langem keine Hausärztin und kein Hausarzt für Spiegelberg im Rems-Murr-Kreis gefunden werden konnte, wird dort nun ein neues Modell erprobt: In der Ohne-Arzt-Praxis sollen sich Patientinnen und Patienten künftig von einer medizinischen Fachangestellten ohne ärztliche Anwesenheit untersuchen lassen.
Die Digitalisierung hat die Gesellschaft in den vergangenen Jahren verändert – und sie schreitet weiter voran. Gerade ÄrztInnen legen viel Hoffnung in das Potenzial neuer Technologien. Dass die Umsetzung trotzdem schleppend verläuft, legte Prof. Dr. Mark Dominik Alscher auf dem DGfN 2019 dar. Er ist Medizinischer Geschäftsführer des Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhauses.
Einer Analyse von Krankenkassendaten zufolge sinkt die Sterblichkeit bei Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz durch eine intensive telemedizinische Betreuung um fast ein Drittel.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hält die vom Bundesgesundheitsministerium vorgeschlagenen Notfall-Leitstellen für einen richtigen Schritt. "Nicht jedes fiebernde Kind muss nachts in eine überfüllte Notfallambulanz, wo es dann oft stundenlang warten muss".
Telemedizin, Big Data und Algorithmen der künstlichen Intelligenz revolutionieren die Neurologie. Bevor PatientInnen tatsächlich von modernen Technologien profitieren, sind einige Hürden zu überwinden: Derzeit fehlen Standards, und viele Anwendungen sind speziell für Niedergelassene zu zeitaufwändig.
Ziel des Vorhabens "Teleschlafmedizin" ist die Umsetzung einer innovativen Telemonitoring-Plattform für PatientInnen mit Schlafstörungen und Atemaussetzern im Schlaf, insbesondere für die außerklinische Betreuung.
Wer sich beim Wandern verletzt, könnte bald mit digitaler Unterstützung Erste Hilfe bekommen. Das Waldschmidthaus im Bayerischen Wald soll als erste Berghütte an das Projekt "Mediland" zur besseren medizinischen Versorgung auf dem Land angebunden werden.
Wie lässt sich die Krankenversorgung auf dem Land in Zukunft organisieren angesichts einer schrumpfenden Bevölkerung? Es braucht mehr Mut zu neuen Wegen - und schnelles Internet, sagt die Chefin der Techniker Krankenkasse in Sachsen-Anhalt.
Chronisch krank und vermeintlich austherapiert - vor allem in der Provinz können Fehldiagnosen wegen mangelhafter Expertise schnell zum Todesurteil werden. Ein "virtuelles Krankenhaus" soll das in NRW ändern - als Kassenleistung.
Statt in der Praxis einfach über ein Tablet in der Wohnung mit ÄrztInnen sprechen: Gerade für ältere Menschen verspricht das Erleichterung. Ein Projekt in Halle soll zeigen, wie das funktioniert - und was sonst noch möglich ist.
Jeder dritte Mensch in Indien leidet an diabetischer Retinopathie (DR). Zur besseren Behandlung hat die Augenklinik am Universitätsklinikum Bonn in Kooperation mit der Sankara Eye Foundation - Indien ein Projekt zur Einführung eines einzigartigen Smartphone-basierten, telemedizinischen DR-Screenings gestartet.
Langwierige Terminsuche, Warten beim Arzt, dann oft der Gang in die nächste Praxis: Die Beratung per Video oder Telefon soll PatientInnen das Leben leichter machen, versprechen Krankenhausbetreiber. Doch die Hürden für Telemedizin sind noch hoch.
Ärzte können auch aus der Ferne heilsam wirken. Die Telemedizin gilt als Zukunftsmodell vor allem für die Versorgung auf dem Lande. Doch eher nur als Ergänzung zur klassischen Sprechstunde.