In letzter Zeit wird immer häufiger gemeldet, dass es Engpässe bei der Versorgung von Zytostatika (v.a. 5-Fluorouracil) gibt. Das liegt vor allem daran, dass sich die Produktion und der Vertrieb für die Hersteller nicht lohnen. OK, es rentiert sich also nicht. Ich verstehe nur nicht ganz, warum die liebe Pharmaindustrie nicht einfach etwas preislich aufschlägt, sodass der Umsatz wieder etwas angekurbelt wird (und die Patienten weiter mit Chemotherapeutika versorgt werden können)? Das klappt doch sonst auch immer ganz gut...
Hallo liebe Kollegen,
die Zeit der vielen Erkältungen und Bronchitiden hat begonnen und man selbst wird ja nicht nur von Patienten sondern auch von Freunden und Bekannten aufgesucht und um Rat gefragt. In diesem Zusammenhang werde ich öfters auch nach meiner Meinung zu Umckaloabo gefragt. Da meine Erfahrungen damit eher auf den Erzählungen anderer basieren, wollte ich die Frage gerne einmal an Sie weiterreichen. Weiß jemand von Ihnen von dem vermeintlichen Wundermittel zu berichten?
Da es wohl auch prophylaktisch genommen werden kann, würde mich auch interessieren, ob auf Dauer nicht auch die Nieren darunter leiden. Was denken Sie dazu? Erfahrungsberichte würden helfen, sich nicht durch halbgare info's am Ende den Freundeskreis zu dezimieren;)
Das kleine Süßwassertierchen Hydra weiß nicht, was Altern ist. Seine Zellen erneuern sich ständig, es ist theoretisch unsterblich. Seit langem wird schon an dem Süßwasserpolypen geforscht, nun konnte gezeigt werden, dass der Transkriptionsfaktor "forkhead box O"(FoxO)ein wichtiger Regulator dieser ständigen Stammzell-getriebenen Zellerneuerung ist. Besonders interessant ist, dass FoxO in allen Tieren bis hin zum Menschen vorkommt. Vielleicht bringt uns die Zukunft doch eine erweiterte Lebensspanne? Wir müssen nur alt genug werden, um das noch zu erleben.
Denken Sie es wird für uns Menschen möglich sein, unsere Lebenszeit signifikant zu verlängern?
Quelle: http://www.pnas.org/content/early/2012/11/09/1209714109
Mit scharfer Kritik stellt die FAZ (vom 18. November 2012, NR. 46) eine Studie vor, die sich mit der Wirkung von Oxytocin auf das Balzverhalten von Männern befasst. An sich eine interessante Untersuchung - mit dem Ergebnis, dass die "hormonierte" Testgruppe größeren Abstand zum attraktiven weiblichen Versuchsobjekt lässt, als die Placebogruppe. Dass der Beziehungsstatus und die Qualität der Beziehungen nicht ausreichend Relevanz finden, wird ebenso angefochten wie die fehlende Publikation eines ähnlichen Versuches mit dem weiblichen Geschlecht. Der Artikel wird schließlich mit folgenden Worten zusammengefasst: "Die Neuroendokrinologie des Sozialen ist selbst noch im vorzivilisatorischen Zustand. Sie schließt auf alles, was nach Erkenntnis aussieht, mit steinzeitlichem Gerät, worunter weder Nachdenken noch Begriffe sind."
Eventuell sind der naturwissenschaftlichen Erklärbarkeit in Bezug auf die Psyche und sozialen Kompetenzen eines Individuums Grenzen gesetzt. Es handelt sich hierbei immerhin um hochkomplexe Vorgänge, die sich ständig verändern und von Mensch zu Mensch unterscheiden. Wie schätzen Sie die Bedeutung eines solchen Versuches ein? Sind sie hilfreich um das Phänomen Mensch ergründen zu können? An welchem Punkt würden Sie auf diesem Gebiet am ehesten anknüpfen?
Liebes Fachkollegium,
Bezugnehmend auf die BMJ-Publikation über das hohe Risiko von Metall- auf- Metall-Implantaten in diesem Jahr, interessiert mich als Neueinsteiger in der Orthopädie die aktuelle Lage. Das BMJ veröffentlichte im Februar eine Abhandlung, die scharfe Kritik am Einsatz solcher Implantate ausübte. Trotz Warnungen von Wissenschaftlern erfuhr die Situation keine Veränderung und stellt nun eine Gefahr für die Patienten dar. Die Ärzte-Zeitung hat betont, dass Medizinprodukte allein einer technischen, nicht aber einer klinischen Untersuchung unterliegen und damit unzureichend getestet sind. Ein Endoprothesenregister sollte zur Verzeichnung von Mängeln noch in diesem Jahr eingeführt werden.
Ist ein solches Register tatsächlich eingeführt worden?
Diese Metall- auf- Metall Implantate sollen aufgrund ihrer Stabilität vor allem für jüngere Patienten induziert gewesen sein. Gehört die durchschnittliche Hüft- TEP- Klientel nicht vor allem zur älteren Generation? Wie groß ist der Anteil an Patienten, bei dem Sie solche Implantate ( vor allem die Kobalt- Chrom Variante) verwendet haben? Wie sind Sie nun vorgegangen; informieren Sie betroffene Patienten und laden Sie zu regelmäßigen Untersuchungen ein? Haben Sie entsprechende Blutwerte beobachten können und eventuell ein solches Hüftimplantat ausgewechselt?
Ich freue mich über einen Einblick in diese Thematik, vielen Dank im Voraus!
Bezugnehmend auf sämtliche Infektionsskandale und die damit verbundene Kritik an den Hygienestandards der Kliniken möchten wir an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und das orts- und fächerübergreifende Kollegium um eine Stellungnahme bitten. Die Thematik wird in der aktuellen Ausgabe der Zeit ( vom 15. November 2012, DIE ZEIT N° 47) behandelt. Betitelt mit "Muff unter Kitteln - Hygiene ist für viele deutsche Ärzte immer noch ein Fremdwort" wird sie folgendermaßen zusammengefasst: "In Kliniken dominieren Hierarchiehörigkeit und Statusdenken über das Patientenwohl. Nur wenn sich - wie in den Niederlanden - eine Kultur der Selbstkritik verbreitet, kann das Problem gelöst werden." Nun also ein Appell an Ihre selbstkritische Betrachtung: Wie konsequent und genau sind Sie im Alltag bezüglich der Hygienevorschriften? Sind diese in Fleisch und Blut übergegangen und funktionieren routiniert und automatisch? Ein vom Esanum-Team befragter Kollege beantwortet die Frage folgendermaßen: "Mir persönlich fällt es vor allem in Stresssituationen schwer- bei der Überlagerung mehrerer dringend zu erledigenden Aufgaben - solche Richtlinien zu wahren. Da diese nicht ohne Zeit- und Energieaufwand ablaufen, neige ich in solchen Momenten zur (ungewollten!) Nachlässigkeit und empfinde sie als Last. Die Notwendigkeit und Unerlässlichkeit der Beachtung von hygienischen Standards bleibt natürlich unbestritten." Sollten Sie ähnliches an sich beobachten, halten Sie einen freundlichen Hinweis vom Pflegepersonal für willkommen und angemessen oder für störend und unangebracht? Welche Lösung sehen Sie, um die Problematik zu beheben und die Ausbreitung von Nosokomialinfektionen zu vermeiden?
"Grundgütiger" oder ähnliche Ausrufe mag man dem einen oder anderen Kirchenvertreter in diesen Tagen entlocken können. Grund dafür ist, dass sich die Gewerkschaften ver.di und der Marburger Bund sich vor dem Bundesarbeitsgericht in Erfurt erfolgreich gegen eine Klage der kirchlichen Arbeitgeber durchsetzen konnten. Die Klägerseite wollte gerichtlich gegen überfällige Streikaufrufe von ver.di und dem Marbuger Bund vorgehen – erfolglos.
Die Bedingungen, unter denen unsere Kollegen in Kliniken unter kirchlicher Trägerschaft arbeiten sind teilweise erschreckend. Einstiegsgehälter von Assistenzärzten liegen dort stellenweise bis zu 15% unter den tarifvertraglichen Löhnen in anderen Häusern. Zudem sind dortige Kollegen oft über Zeitarbeitsfirmen angestellt und erhalten Arbeitsverträge von unter einem Jahr Dauer. Diese unhaltbaren Zustände konnten bislang leider nicht geändert werden, da die Träger autark über die Arbeitsverträge in Ihren Einrichtungen bestimmen konnten und das Gesetz Arbeitskampfmaßnahmen untersagte.
Diese unglückselige Praxis scheint mit diesem Urteil glücklicherweise der Vergangenheit anzugehören. Selbst wenn die Träger wie angekündigt vor das Bundesverfassungsgericht ziehen sollten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch das BVG dem Urteil des Bundesarbeitsgerichtes zustimmen wird. Demnach stünden den Kollegen in kirchlichen Einrichtungen endlich die Türen offen Maßnahmen zu ergreifen um die überfällige Angleichung der Löhne und Arbeitsbedingungen einzufordern.
Liebe Kollegen, wir halten dieses Urteil für gut, überfällig und höchst wichtig! Wie denken Sie über das Urteil? Sind Sie selber in einer kirchlichen Einrichtung tätig und davon betroffen und können über die dortigen Verhältnisse berichten?
Liebe Kollegen,
ich arbeite auf einer offenen psychiatrischen Station und habe eine Frage im Bezug auf die Wiederaufnahme von Patienten. Wir hatten vor kurzem einen 24-jährigen Patienten mit einem Alkoholabhängigkeits-Syndrom. Während des Aufenthaltes konnten große Therapiefortschritte beobachtet werden und der Patient erschien stabil und motiviert seine Therapieziele zu erreichen. Auch um die ambulante Nachbehandlung hatte er sich bereits gekümmert. Alles in allem also eine gute Grundlage.
Nun begann in seiner letzten stationären Woche ein Techtelmechtel mit einer anderen Patientin und es kam aufgrund von Streitigkeiten zu einem Rückfall des jungen Mannes (1 Bier am Wochenende). Wir verwarnten den Patienten und schlossen einen Behandlungsvertrag mit ihm, welcher den sofortigen Therapieabbruch bei wiederholtem Alkoholkonsum beinhaltete. Nach drei Tagen kam es jedoch wieder zu einem Rückfall und wir beendeten die Therapie. Als ich am Nachmittag des gleichen Tages auf dem Weg nach Hause war, sah ich den besagten Patienten dann an der Bushaltestelle schwankend und leicht orientierungslos. Ich vermute, dass ein weiterer Alkoholmissbrauch stattfand. Nun meine Frage: Wenn der Patient nach Therapiebeendigung aufgrund eines Verstoßes gegen den Behandlungsvertrag wieder vorstellig wird, nehme ich ihn wieder erneut auf Station auf und führe die gleiche umfangreiche Therapie durch? Oder beschränke ich die Behandlung auf ein Minimum bis er wieder stabil ist für eine Entlassung?
Wie würden sie vorgehen?
Ich habe gerade davon gelesen, dass Mitte Dezember eine neue DIN EN-Norm für das Gesundheitswesen veröffentlicht werden soll. http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/praxisfuehrung/article/826428/bereichsspezifische-norm-arztpraxen-bluehen-neue-qm-standards.html) "Die neue Norm übersetzt die Forderungen der ISO 9001 in die Sprache des Gesundheitswesens." , so Herr Engler Experte für QM im Gesundheitswesen bei TÜV SÜD. Angeblich baut die neue Norm auf dem altem QM auf. Dennoch bekomme ich bei solchen Nachrichten und der Vorstellung der Umstellung des QM ein leicht schwummriges Gefühl im Bauch. In diesem Zusammenhang hätte mich interessiert, wie Kollegen ihre Qualitätssicherung in der Arztpraxis aufrecht erhalten. Haben Sie einen extra geschulten Mitarbeiter?
Ein vollständig humanisiertes, monoklonales Antikörperfragment konnte in präklinischen Studien den gerinnungshemmenden Effekt von Dabigatran sicher, wirksam und schnell aufheben. Dies meldet Hersteller Boehringer Ingelheim in einer Pressemitteilung. Das spezifische Gegenmittel befindet sich gerade in einer Phase-I-Studie. Ich erinnere mich an das ein oder andere Webinar über die neuen Gerinnungshemmer, in dem die Frage nach einem Antidot bei Blutungen gestellt wurde. Hier wurde nun scheinbar nachgerüstet. Würden Sie denn mit der Zulassung dieses Antikörpers, schon allein aus Sicherheitsaspekten, bei der Antikoagulation eher zur Verschreibung von Dabigatran tendieren?
Liebe Kollegen,
ich bin in einer hausärztlichen Praxis tätig und habe derzeit einen Patienten der in nächster Zeit eine Dialyse beginnen muss. Der Patient ist Mitte 20 und bat mich ihn nach seinem Informationsgespräch im Dialysezentrum beratend zur Seite zu stehen. Ich kenne die verschiedenen Methoden, bin aber kein Fachmann auf diesem Gebiet. Können Sie mir vielleicht Hinweise geben auf welche Fakten mein Patient und ich bei der Auswahl achten sollten?
Ich habe zum Beispiel davon gehört, dass man die Dialyse auch zu Hause durchführen kann als Peritonealdialyse oder auch über einen Shunt mit einer Dialysemaschine. Da mein Patient mit 25 Jahren noch sehr jung ist, würde ich ihm gerne eine gewisse Unabhängigkeit erhalten wollen...
Übernehmen die Krankenkassen eine Dialysemaschine für zu Hause und gibt es Bedingungen für diese Alternative und wenn ja, welche?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Liebe Kollegen,
ich habe seit kurzem einen transsexuellen Patienten auf der Station. Der als Frau geborene Patient hat bereits eine Mastektomie sowie Hysterektomie mit Adnexen hinter sich und nimmt seit über 10 Jahren Hormone ein, sodass Aussehen und Stimme auch sehr männlich wirken. Es fehlt im Grunde genommen nur noch ein Penisaufbau. Ich habe den Patienten bei Aufnahme erst mal ein Einzelzimmer gegeben. Nun stehen auf meiner Station eine Reihe von Aufnahmen bevor und davon einige Privatpatienten, sodass ich das besagte Einzelzimmer brauchen werde... Ich weiß nun nicht, in welches Vierbettzimmer ich den transsexuellen Patienten verlegen soll. Zu den Frauen, da er rein anatomisch ja immer noch zumindest teilweise eine Frau ist oder doch zu den Männern, wo er sich jedoch vielleicht auch unwohl fühlt, da er kein „vollständiger“ Mann ist und die anderen Männer vielleicht auch Berührungsängste haben? Muss ich die Zimmernachbarn vorher informieren und fragen oder darf ich nach meinem Ermessen entscheiden?
Haben Sie ähnliche Situation schon erlebt und wie würden Sie in dieser Situation handeln?
Liebe Kollegen,
ich arbeite auf einer offenen psychiatrischen Station und habe eine Frage im Bezug auf die Wiederaufnahme von Patienten. Wir hatten vor kurzem einen 24-jährigen Patienten mit einem Alkoholabhängigkeits-Syndrom. Während des Aufenthaltes konnten große Therapiefortschritte
beobachtet werden und der Patient erschien stabil und motiviert seine Therapieziele zu erreichen. Auch um die ambulante Nachbehandlung hatte er sich bereits gekümmert. Alles in allem also eine
gute Grundlage.
Nun begann in seiner letzten stationären Woche ein Techtelmechtel mit einer anderen Patientin und es kam aufgrund von Streitigkeiten zu einem Rückfall des jungen Mannes (1 Bier am Wochenende). Wir verwarnten den Patienten und schlossen einen Behandlungsvertrag mit ihm, welcher den sofortigen Therapieabbruch bei wiederholtem Alkoholkonsum beinhaltete. Nach drei Tagen kam es jedoch wieder zu einem Rückfall und wir beendeten die Therapie. Als ich am Nachmittag des gleichen Tages auf dem Weg nach Hause war, sah ich den besagten Patienten dann an der Bushaltestelle schwankend und leicht orientierungslos. Ich vermute, dass ein weiterer Alkoholmissbrauch stattfand. Nun meine Frage: Wenn der Patient nach Therapiebeendigung aufgrund eines Verstoßes gegen den Behandlungsvertrag wieder vorstellig wird, nehme ich ihn wieder erneut auf Station auf und führe die gleiche umfangreiche Therapie durch? Oder beschränke ich die Behandlung auf ein Minimum bis er wieder stabil ist für eine Entlassung?
Wie würden sie vorgehen?
In Deutschland werden immer noch viele Ärzte gesucht und teilweise werben Krankenhäuser um frisch gebackene Ärztinnen und Ärzte ganz eifrig auf Kongressen oder studentischen Veranstaltungen.
Die jungen Ärzte wissen aber relativ genau, was sie wollen. Bessere Arbeitsbedingungen: darunter fallen unter anderem weniger Überstunden, keine streng hierarchisch geführten Abteilungen, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade für Frauen und gute Aufstiegsmöglichkeiten.
Schon lange ist die Rede davon, dass sich die Arbeitsbedingungen für Ärzte verbessern. Daher wollten wir vom Esanum-Team etwas genauer nachfragen und wissen, wie Sie das sehen. Hier könnten Alt und Jung sich zu dieser Fragstellung äußern und selber urteilen, ob das Arbeiten in der Medizin früher unattraktiver war und heute bessere Arbeitsbedingungen herrschen oder nicht.
Wie sehen Sie das? Wir freuen uns über eine rege Diskussion.
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