Ausblick: Big Data Analysen und personalisierte Medizin

Die digitale Datenverarbeitung hat das Potenzial, die medizinisch-statistische Forschung auf ein neues Level zu bringen, ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Rasante Verarbeitungsgeschwindigkeiten der, "Deep Learning"-Software-Programme lassen diese über die Fähigkeiten ihres biologischen Vorbildes hinauswachsen.

Elektronische Patientenakte künftig in Echtzeit international abrufbar?

Die digitale Datenverarbeitung hat das Potenzial, die medizinisch-statistische Forschung auf ein neues Level zu bringen, ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Rasante Verarbeitungsgeschwindigkeiten der, "Deep Learning"-Software-Programme lassen diese über die Fähigkeiten ihres biologischen Vorbildes hinauswachsen.

Non-Responding und Komplikationen einer medikamentösen Therapie tragen aktuell zur Morbiditäts- und Mortalitätsrate bestimmter Krankheitsbilder bei. Die gewebebasierten High-Throughput-Techniken ermöglichen eine exakte Voraussage des biologischen Verhaltens bestimmter Krankheitsbilder und die Planung einer individualisierten Therapie. Der Umgang mit größeren Datenmengen ("Big Data") beruht auf computergestützten Datenauswertungsprogrammen. Moderne, digitale Methoden ermöglichen die Generierung von nützlichem Wissen, das in einem individualisierten Therapiekonzept Anwendung findet.

Optimierung der Patientenversorgung durch künstliche neuronale Netzwerke

Durch Verarbeitung einer enormen Datenmenge in dem Bruchteil einer Sekunde können Deep Learning-Programme komplexe medizinische Aufgabenstellungen effizient lösen. Die Programme besitzen eine komplexe innere Struktur: Zwischen der Eingabe- und Ausgabeschicht befinden sich zahlreiche Zwischenlagen, sogenannte "hidden layers". Die Optimierungsmethoden der Deep-Learning-Programme basieren auf ihrem Aufbau, der dem menschlichen Gehirn ähneln soll. Die künstlichen neuronalen Netzwerke lernen mittels Lernalgorithmen wie ihr natürliches Vorbild aus Erfahrungswerten. Künstliche neuronale Netzwerke verwenden auf jeder Ebene, auf der sie angeordnet sind, ein komplexeres Merkmal, um ihre Aufgabe zu bewältigen. Auf diese Weise ist eine Kategorisierung der biologischen Datensätze möglich.

Die Zukunft der interdisziplinären Patientenversorgung liegt in der Zusammenstellung internationaler digitaler Netzwerke. Diese werden durch die Krankenakte des Patienten und durch Gesundheitsdaten aus Gesundheits-Apps gespeist. Durch Verknüpfung der elektronischen Patientenakte mit dem genetischen Profil des Patienten und Informationen aus der bildgebenden Diagnostik soll individualisierte Medizin das Konzept der Zukunft werden. Der Vorteil wäre eine Datenübertragung in Echtzeit und die ubiquitäre Abrufbarkeit der Patientenakte.

Referenz:
Dudley, Joel, PhD, Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York City, Symposium "Moving from Precision Medicine to Next Generation Healthcare", Future Medicine 2017 Congress, Berlin 7.11.2017.

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Elektronische Patientenakte künftig in Echtzeit international abrufbar?

Die digitale Datenverarbeitung hat das Potenzial, die medizinisch-statistische Forschung auf ein neues Level zu bringen, ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Rasante Verarbeitungsgeschwindigkeiten der, "Deep Learning"-Software-Programme lassen diese über die Fähigkeiten ihres biologischen Vorbildes hinauswachsen.

Non-Responding und Komplikationen einer medikamentösen Therapie tragen aktuell zur Morbiditäts- und Mortalitätsrate bestimmter Krankheitsbilder bei. Die gewebebasierten High-Throughput-Techniken ermöglichen eine exakte Voraussage des biologischen Verhaltens bestimmter Krankheitsbilder und die Planung einer individualisierten Therapie. Der Umgang mit größeren Datenmengen ("Big Data") beruht auf computergestützten Datenauswertungsprogrammen. Moderne, digitale Methoden ermöglichen die Generierung von nützlichem Wissen, das in einem individualisierten Therapiekonzept Anwendung findet.

Optimierung der Patientenversorgung durch künstliche neuronale Netzwerke

Durch Verarbeitung einer enormen Datenmenge in dem Bruchteil einer Sekunde können Deep Learning-Programme komplexe medizinische Aufgabenstellungen effizient lösen. Die Programme besitzen eine komplexe innere Struktur: Zwischen der Eingabe- und Ausgabeschicht befinden sich zahlreiche Zwischenlagen, sogenannte "hidden layers". Die Optimierungsmethoden der Deep-Learning-Programme basieren auf ihrem Aufbau, der dem menschlichen Gehirn ähneln soll. Die künstlichen neuronalen Netzwerke lernen mittels Lernalgorithmen wie ihr natürliches Vorbild aus Erfahrungswerten. Künstliche neuronale Netzwerke verwenden auf jeder Ebene, auf der sie angeordnet sind, ein komplexeres Merkmal, um ihre Aufgabe zu bewältigen. Auf diese Weise ist eine Kategorisierung der biologischen Datensätze möglich.

Die Zukunft der interdisziplinären Patientenversorgung liegt in der Zusammenstellung internationaler digitaler Netzwerke. Diese werden durch die Krankenakte des Patienten und durch Gesundheitsdaten aus Gesundheits-Apps gespeist. Durch Verknüpfung der elektronischen Patientenakte mit dem genetischen Profil des Patienten und Informationen aus der bildgebenden Diagnostik soll individualisierte Medizin das Konzept der Zukunft werden. Der Vorteil wäre eine Datenübertragung in Echtzeit und die ubiquitäre Abrufbarkeit der Patientenakte.

Referenz:
Dudley, Joel, PhD, Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York City, Symposium "Moving from Precision Medicine to Next Generation Healthcare", Future Medicine 2017 Congress, Berlin 7.11.2017.

Urheberrecht

Foto:Text:
Dr. Annabelle Eckert
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Kommentare

  • Arzt2634
    Ein kühnes Vorhaben! Ich für meinen Teil würde mich aber schon allein darüber freuen, wenn es in baldiger Zukunft ein mal gelänge im Krankenhaus eine gut funktionierende im bestenfalls Krankenhaus übergreifende digitale Krankenakte zu schaffen. Die gute alte Kurve bei der Visite hängt samt ihrer Handschriftlichkeit der Zeit hinterher. Sie raubt uns Ärzten viel wertvolle Zeit und ist anfällig für Fehler. Allein das Ende des Rätselratens bezüglich der Handschriften der werten Kollegen wäre schon ein Gewinn! Ich verstehe nicht wieso sich in der Richtung nicht vielleicht mal was bewegt..
  • Arzt9293
    Ich weis ehrlich gesagt gar nicht wie wichtig es immer ist alles auf Daten festzuhalten, das ist ein Trend der in den letzten Jahren immer mehr zugenommen hat. Doch wie hat Medizin davor funktioniert? Wie haben es bis jetzt Ärzte überhaupt geschafft Patienten zu behandeln? Man entwickelt einfach ein Bauchgefühl mit der Zeit. Daten helfen natürlich Fehler zu vermeiden aber sie treffen keine Entscheidungen. Sie sind einfach nur da.
  • arztCT
    Ich kann da als Ärztin nur Vorteile sehen. Folgendes Szenario: Am Ende eines Arbeitstages, an dem man vier bis acht Patienten in Narkose versetzt hat, geht man noch eine Hand voll Patienten prämedizieren, die am nächsten Tag zu operieren sind. Wenn es gut geht, trifft man auf junge, fitte Patienten ohne viele Vorerkrankungen. Aber es gibt eben auch die Eier. Die Multimorbiden, die bei der Anamnese die eigene Krankengeschichte nicht adäquat wiedergeben können. Vorbefunde sind häufig auf die Schnelle nicht zu beschaffen, sondern werden im besten Falle am OP-Tag mit in den Saal geliefert. Wenn darunter dramatische Befunde sind, fällt der Patient vom Plan. Oder noch schlimmer: Relevante Befunde, die Einfluss auf die Einschätzung haben könnten, ob der Patient OP-fähig ist, werden gar nicht erst gesichtet. Das ist alles nicht schön. Aber leider Realität. Wie großartig wäre es, die digitale Patientenakte mit dem eigenen Fachwissen abgleichen zu können? Wunderbar.